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Wohlstand

Wie schaffen wir ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Wohlstandsmodell, das dauerhaft trägt?

3,1 %

Ein Plus von 3,1 % bei den Reallöhnen in Deutschland für das Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr hat das Statistische Bundesamt gemessen. Während in den drei Jahren zuvor noch insbesondere die hohe Inflation die höheren Nominallöhne ausgeglichen hatte, markierte das prozentuale Reallohnwachstum 2024 den stärksten Anstieg seit 2008.

Quelle: Statistisches Bundesamt, 2025

über 50%

... des privaten Vermögens gehört den reichsten zehn Prozent der Menschen in Deutschland. Das geht aus einer Erhebung der Bundesbank hervor.

Quelle: Bundesbank, 2024

In der öffentlichen Debatte wird Wohlstand in Deutschland noch immer fast ausschließlich über ökonomische Größen wie das Bruttoinlandsprodukt oder das Pro-Kopf-Einkommen definiert. Doch damit greifen wir zu kurz. Unser Wohlstand lässt sich nicht nur in aggregierten Wirtschaftsdaten bemessen, sondern hängt auch von verlässlichen Rahmenbedingungen und starken Institutionen sowie stabilen Ökosystemen ab. Wohlstand umfasst auch Bildung, soziale Sicherheit, Gesundheit, Verteilungsgerechtigkeit, sowohl Resilienz als auch Innovationskraft und die Möglichkeit, ein gutes Leben in Gemeinschaft zu führen, wie zum Beispiel Indizes und Analysen der OECD oder des WEF zeigen.

Außerdem ist die Frage der Verteilung wichtig: Wer profitiert von Wirtschaftswachstum? In Deutschland bestehen hohe regionale Einkommensunterschiede, auch gerade zwischen Ost- und Westdeutschland mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. Die Einkommensunterschiede zwischen neuen und alten Bundesländern haben zwar in den letzten 20 Jahren stark abgenommen, jedoch bestehen in ganz zwischen ländlichen Regionen und Metropolregionen erhebliche Unterschiede, wie weitere Analysen der OECD oder der Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung zeigen.

Die entscheidende Frage lautet daher: Wie schaffen wir ein Wohlstandsmodell, das dauerhaft trägt – ohne die Kosten auf andere (Welt-)Regionen oder kommende Generationen abzuwälzen oder weitere Nebenwirkungen zu erzeugen?

Davon profitiert auch Wirtschaft langfristig: Gesellschaften, die Wachstum auf Kosten von Gerechtigkeit, sozialer Stabilität oder ökologischer Grenzen betreiben, produzieren langfristig Spannungen, Radikalisierung und Instabilität. Die Wirtschaft von morgen braucht stabile Institutionen, die inklusiv wirken – durch faire Löhne, demokratische Mitgestaltung, Leistungsgerechtigkeit und gleiche Chancen für alle. Ein erneuertes Verständnis von Wohlstand und von sozialer Marktwirtschaft, basierend auf empirischen Daten und auf demokratischer Beteiligung, kann zum systemischen Hebel werden, um Deutschland und Europa zukunftsfähig zu machen. Sonst steht nicht zuletzt auch die politische Legitimität der sozialen Marktwirtschaft auf dem Spiel. 

Oder wie Ludwig Erhard es schon 1964 formulierte:

 

„Unser Tun dient nicht nur der Stunde, dem Tag oder diesem Jahr. Wir haben die Pflicht, in Generationen zu denken und unseren Kindern und Kindeskindern ein festes Fundament für eine glückliche Zukunft zu bauen.“

Ludwig Erhard, ehemaliger Wirtschaftsminister und Bundeskanzler

Entdecken Sie hier nachfolgend mehr Wissen und Ressourcen zum Thema Wohlstand aus unserer Sammlung. Den Überblick zu allen Themen finden Sie hier.

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