Planetare Grenzen
Sieben von neun planetaren Grenzen sind bereits überschritten – die Natur setzt der Wirtschaft neue Spielregeln.


… beträgt der jährliche Wert an Ökosystemleistungen, zum Beispiel durch Bestäubung oder Wasserfiltration. Das ist mehr als das Doppelte des globalen BIP.
Quelle: BCG-Studie, 2021
... der Böden in der EU sind aktuell nicht gesund. Zudem ist Erosion ein riesiges Problem für den fruchtbaren Oberboden: Jedes Jahr verlieren wir in der EU dadurch eine Milliarde Tonnen Boden.
Quelle: EU-Kommission, 2023
… der weltweiten Nutzpflanzen, darunter Obst, Gemüse, Mandeln und Kaffee, sind auf Bestäuber wie Bienen angewiesen. Etwa 70 Prozent der Antibiotika und Medikamente zur Krebsbekämpfung bestehen aus natürlichen Substanzen oder sind von der Natur inspirierte synthetische Produkte.
Quelle: BCG-Studie, 2021
Was sind die Planetaren Grenzen?
Das Konzept der planetaren Grenzen ist wie ein Sicherheitsrahmen für das Leben auf der Erde: Neun ökologische Belastungslinien markieren den Bereich, in dem wir sicher wirtschaften und leben können, ohne dabei die Stabilität der Erde zu gefährden. Dazu gehören unter anderem das Klima, die Biodiversität und die Versauerung der Ozeane. Doch sieben der neun Grenzen sind bereits überschritten. Damit befinden wir uns längst jenseits des sicheren Handlungsspielraums.
Wissenschaftliche Analysen zeigen: Unsere Wirtschafts- und Lebensweise verbraucht zu viele Ressourcen und erschöpft so die natürlichen Systeme, von denen unser Überleben abhängt. Der Earth Overshoot Day macht es jedes Jahr wieder deutlich: Wir verbrauchen mehr, als die Erde im gleichen Zeitraum erneuern kann.

Quelle: PIK, 2025
We would have to be crazy to kick ourselves out of the Holocene’s sweet spot, but that is, of course, exactly what we have been doing.
Was bedeutet das für Wirtschaft und Gesellschaft?
Diese Übernutzung ist kein isoliertes Umweltproblem, sondern ein existentielles Risiko: Überschreiten wir kritische Kipppunkte, könnten zentrale Systeme wie das Klimasystem, die Regenwälder oder die Ozeanströmungen unumkehrbar geschädigt werden. Die Folgen:
- höhere wirtschaftliche Instabilität, etwa Lieferkettenzusammenbrüche
- massive gesellschaftliche Umbrüche, zum Beispiel geopolitische Konflikte und Nahrungsknappheit
- vermehrte ökologische Katastrophen, wie Extremwetter
Gerade in einer Zeit, in der sich Ökosysteme rasant verändern und ihre Fähigkeit schwindet, uns sicher mit Ressourcen zu versorgen, müssen wir umdenken: Das Wirtschaften innerhalb der planetaren Grenzen ist der Schlüssel, um diese Resilienz wiederzuerlangen. Nur so sichern wir durch den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen:
- Wohlstand
- Sicherheit
- Gesundheit
Es ist ja nicht so, dass wir unseren Wohlstand aufrechterhalten können, wenn wir einfach weitermachen wie bisher.
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