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Planetare Grenzen

Sieben von neun planetaren Grenzen sind bereits überschritten – die Natur setzt der Wirtschaft neue Spielregeln.

150 Bio. Dollar

… beträgt der jährliche Wert an Ökosystemleistungen, zum Beispiel durch Bestäubung oder Wasserfiltration. Das ist mehr als das Doppelte des globalen BIP.

Quelle: BCG-Studie, 2021

Über 60 Prozent

... der Böden in der EU sind aktuell nicht gesund. Zudem ist Erosion ein riesiges Problem für den fruchtbaren Oberboden: Jedes Jahr verlieren wir in der EU dadurch eine Milliarde Tonnen Boden.

Quelle: EU-Kommission, 2023

Über 75 Prozent

… der weltweiten Nutzpflanzen, darunter Obst, Gemüse, Mandeln und Kaffee, sind auf Bestäuber wie Bienen angewiesen. Etwa 70 Prozent der Antibiotika und Medikamente zur Krebsbekämpfung bestehen aus natürlichen Substanzen oder sind von der Natur inspirierte synthetische Produkte.

Quelle: BCG-Studie, 2021

Was sind die Planetaren Grenzen?

Das Konzept der planetaren Grenzen ist wie ein Sicherheitsrahmen für das Leben auf der Erde: Neun ökologische Belastungslinien markieren den Bereich, in dem wir sicher wirtschaften und leben können, ohne dabei die Stabilität der Erde zu gefährden. Dazu gehören unter anderem das Klima, die Biodiversität und die Versauerung der Ozeane. Doch sieben der neun Grenzen sind bereits überschritten. Damit befinden wir uns längst jenseits des sicheren Handlungsspielraums.

Wissenschaftliche Analysen zeigen: Unsere Wirtschafts- und Lebensweise verbraucht zu viele Ressourcen und erschöpft so die natürlichen Systeme, von denen unser Überleben abhängt. Der Earth Overshoot Day macht es jedes Jahr wieder deutlich: Wir verbrauchen mehr, als die Erde im gleichen Zeitraum erneuern kann. 

Diese wissenschaftliche Grafik zeigt die Belastung der planetaren Grenzen, laut der sieben von neun bereits überschritten sind.

Quelle: PIK, 2025

We would have to be crazy to kick ourselves out of the Holocene’s sweet spot, but that is, of course, exactly what we have been doing.

Kate Raworth, Ökonomin und Gründerin des Donut Economics Action Labs

Was bedeutet das für Wirtschaft und Gesellschaft?

Diese Übernutzung ist kein isoliertes Umweltproblem, sondern ein existentielles Risiko: Überschreiten wir kritische Kipppunkte, könnten zentrale Systeme wie das Klimasystem, die Regenwälder oder die Ozeanströmungen unumkehrbar geschädigt werden. Die Folgen:

  • höhere wirtschaftliche Instabilität, etwa Lieferkettenzusammenbrüche
  • massive gesellschaftliche Umbrüche, zum Beispiel geopolitische Konflikte und Nahrungsknappheit
  • vermehrte ökologische Katastrophen, wie Extremwetter 

Gerade in einer Zeit, in der sich Ökosysteme rasant verändern und ihre Fähigkeit schwindet, uns sicher mit Ressourcen zu versorgen, müssen wir umdenken: Das Wirtschaften innerhalb der planetaren Grenzen ist der Schlüssel, um diese Resilienz wiederzuerlangen. Nur so sichern wir durch den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen:

  • Wohlstand
  • Sicherheit
  • Gesundheit

 

Es ist ja nicht so, dass wir unseren Wohlstand aufrechterhalten können, wenn wir einfach weitermachen wie bisher.

Prof. Dr. Clemens Fuest, Ökonom und Präsident des ifo-Instituts

Entdecken Sie hier nachfolgend mehr Wissen und Ressourcen zum Thema Planetare Grenzen aus unserer Wissenssammlung. Den Überblick zu allen Themen finden Sie hier.

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